C'amma fa!

... das waren die ersten Worte, die ich auf Napolitanisch gelernt habe. Dass ich ein Jahr später meine Reise durch Italien antreten würde, hätte ich zu dem Zeitpunkt auch nicht gedacht. Mein Wortschatz hat sich inzwischen auch auf "Vaffanculo," "Ragazzi!" und "Vada a bordo, cazzo!" ausgedehnt, und wen es außer mir noch interessiert, herauszufinden, was diese Wörter bedeuten und was passiert, wenn man sie benutzt, der sei dazu eingeladen, meinen Geschichten in diesem Blog zu folgen.

Vorrei patate medie con barbecue!

Freitag, 20. Juli 2012

... so oder so aehnlich lautete meine erste Bestellung auf Italienisch. Zu meiner grossen Ueberraschung hatte ich nachher sogar das auf dem Tablett, was ich bestellt hatte. (Danke, Paolo!) Es geht also voran mit meinen Italienischkenntnissen... Den Eindruck hatte ich zwar nicht, als ich im Flugzeug sass, aber dass ich unzweifelhaft in Rom gelandet sein muss, wurde mir klar, als ich aus dem Flugzeug stieg und merkte, dass es hier selbst 20.40 Uhr noch so warm ist, wie bei uns den ganzen Sommer nicht. Zu meiner grossen Ueberraschung wurde ich am Flughafen dann sogar von Sven begruesst, mit dem ich mich eigentlich erst am Termini (Hauptbahnhof) treffen wollte. Die Hostelsituation ist hier insgesamt sehr interessant. Australien kommt mir dagegen vor wie ein Kinderspiel, wenn es darum geht, einen Platz zum Schlafen zu finden. Man koennte sagen, hier zu backpacken ist wie die naechste Stufe, backpacking fuer Fortgeschrittene sozusagen. In Rom merkt man nicht mal, wenn man vor einem Hostel steht. Wir wohnen eigentlich eher in einer kleinen Wohnung mit ein paar kleinen Zimmerchen, in denen jeweils 6 Leute auf wackeligen Betten schlafen. Der Luefter war letzte Nacht so laut, dass ich ziemlich lange nicht einschlafen konnte. Aber zumindest wurde damit das Schnarchen im Raum uebertoent. Wir haben auch einen sehr interessanten Mitbewohner, der aussieht wie ein Bilderbuch-Skandinavier, aus New York kommt, aber sehr gut Deutsch mit oesterreichischem Akzent spricht. Als er Grimms Maerchen lesen wollte, ist er dann aber an seine Grenzen gestossen und so kamen wir mit ihm ins Gespraech. Auf unserer ersten naechtlichen Tour durch Rom wussten wir sofort, was hier anders ist als in Australien. Hier liegt der Muell einfach so auf der Strasse rum, auch ein Mensch lag mal einfach so auf der Strasse rum und hat geschlafen. Die Klischees, die sich bis jetzt hier bewahrheitet haben, will ich auch mal kurz anreissen:

1.) Manche Parkluecken sind nicht groesser als einen Zentimeter.
2.) Es ist sehr heiss.
3.) Es ist sehr laut.
4.) Verkehrsregeln sind eher als eine Art Empfehlung anzusehen.
5.) Ueberall gibt es kleine Hinterhoefe mit vielen Balkonen, die bis oben hin vollgestellt sind und von denen die Waesche runterbaumelt.

So, dann wollen wir mal die Klischeekiste schliessen und diesen Post auch. Vielleicht habt ihr jetzt einen falschen Eindruck von Rom bekommen, aber ich fuer meinen Teil bin sehr fasziniert von dem ganzen Drumherum um uns. Hier ist nichts perfekt, ueberall gibt es ein bisschen Dreck oder Muell oder beides, irgendwas wackelt oder ist kaputt, oder stinkt. Aber das ist toll, das ist alles so normal, so alltaeglich.

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